Die kleine Lamellen – Oder: Das Märchen von der Sieben-Grad-Regel für Winterreifen

Was ist Euer Hauptkriterium bei der Anschaffung neuer Winterreifen? Der Kaufpreis? Die Marke? Oder überlasst Ihr Eurem Händler die richtige Auswahl passender Reifen?

Sicher hat jeder Aspekt seinen Anlass. Wichtige Punkte, den Ihr keinesfalls außer acht lassen solltet, sind die Eignung und die Sicherheit des jeweiligen Winterreifens. Nicht jeder Reifen (und hat er noch so gut ein einem aktuellen Test abgeschnitten) ist für Euer Fahrzeug geeignet. Darüber hinaus kann es sein, dass ein bestimmtes Fabrikat in einer Saison ganz prima abschneidet und einige Zeit später durchfällt, weil andere Reifenhersteller ihre Produkte weiterentwickelt haben.

Daher möchten wir Euch ans Herz legen, wenn Ihr auf Nummer Sicher gehen wollt, Euren Fachhändler für Reifen und Felgen zu fragen, was die passende Bereifung für die kalte Jahreszeit ist. Zwar hat sie in diesem Jahr noch nicht so richtig begonnen (zumindest bei uns vor der Tür in Kolbermoor bei Rosenheim in Oberbayern), doch für viel Grip, sprich ausreichendes Bremsverhalten auf nasser Straße oder Raureif, und Traktion, sind Winterreifen obligatorisch. Deren feine, oft zickzackförmige Lamellen (so heißen die kleinen Einschnitte im Profil) verzahnen sich besser mit den glatten Oberflächen im Winter. Ohne diese spezielle Eigenschaft ausgestattet rutschen hingegen Sommerreifen fast doppelt so weit. Dabei ist die optimale Anordnung des Profils ausschlaggebend und weniger die Beschaffenheit bzw. Härte des Materials (gern als „Gummimischung“ bezeichnet).

BRV: Woran erkenne ich ein Winterprofil?

– Quelle: BRV

Es ist keinesfalls belegt, dass es bei einer Temperatur unter 7 Grad Celsius Zeit wird, auf Winterreifen zu wechseln. Gute Sommerreifen sind üblicherweise auf trockener Straße und bei Regen Winterreifen weit überlegen, und das gilt auch für eine Temperatur unter 7°C. Dies haben die Tester der AutoBILD bereits vor einiger Zeit festgestellt. Der ADAC sagt dazu, dass der Sommerreifen […] entscheidende Vorteile auf trockener und nasser Straße, auch bei niedrigen Temperaturen habe.

Zwar sind Winterreifen generell aus wesentlich weicherem Material, was dafür sorgt, das deren Oberfläche auch bei niedrigen Temperaturen elastisch bleibt, doch Sommerreifen werden bei 7°C nicht unmittelbar hart, was auch unwahrscheinlich angesichts der unterschiedlichen Reifenmischungen der einzelnen Hersteller wäre.

Einen umfangreichen Vergleich von Winterreifen-Tests bekannter Automagazine für die Saison 2011/2012 haben wir übrigens im hier im Reifen Jäger Reifen-Blog zusammengestellt, darunter ADAC, auto motor und sport sowie AutoBILD. Dabei sind unterschiedliche, gängige Reifengrößen berücksichtigt, nämlich sowohl breite Reifen der Dimension 225/45 R17 als auch 205/55 R16 und 195/65 R15 (beide für Kompaktklasse-Pkw wie Audi A4, BMW 3er, Mercedes A-Klasse, Opel Astra und Ford Focus) sowie Reifen der Größe 175/65 R14 für kleinere Autos wie VW Lupo / VW Polo, Ford Fiesta und Opel Corsa.

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