Winterreifen: 10 hartnäckige Mythen zwischen Oktober und Ostern

Winterreifen Reifenwechsel Semperit Reifen Label Alpine Proven 2015Gute Reifen sind wichtig, schließlich bieten sie einzig den direkten Kontakt zur Straße während Fahrt, auf abweichende Weise in Kurven, bei Beschleunigung und während des Bremsens. Besonders im Winter angesichts stark variierender Untergründe sind Winterreifen unverzichtbar für die Sicherheit der Autofahrer, deren Mitfahrer und aller anderen Verkehrsteilnehmer. Daher möchten wir einmal klipp und klar mit den gängigen Reifen-Gerüchten aufräumen, die alle Jahre wieder zu Beginn der Winterreifensaison – teils auch wiederholt falsch – vor allem in mäßig recherchierten Automobil-Ressorts von Tageszeitungen und eingekauften Berichten der Radiosender auftauchen.

1. „Für die Nutzung von Winterreifen gilt: von Oktober bis Ostern“

In Deutschland herrscht per Gesetz die situative Winterreifenpflicht, wonach bei Eis und Schnee auf der Straße nur Fahrzeugen gefahren werden darf, die mit (Winter-) Reifen mit „M+S“-Kennzeichnung und mit entsprechender Profiltiefe ausgerüstet sind. Der Gebrauch von Winterreifen kann also auch schon im September oder bis ins späte Frühjahr hinein erforderlich sein, wenn beispielsweise vereiste oder verschneite Straßen in den Alpen oder in Nordeuropa befahren werden.

Als Winterreifen werden in der Europäischen Union solche Reifenfabrikate angesehen, die mit der Aufschrift „M+S“ (und gleich) versehen sind und damit bessere Fahr- und Traktionseigenschaften auf Schnee aufweisen.

Noch besser sind Winterreifen, die zusätzlich mit Schneeflocken- oder Schneekristall-Symbol markiert sind, weil es bestimmte Wintereigenschaften garantiert. Die Anforderungen werden bei so gekennzeichneten Markenreifen bei renommierten – Achtung: europäischen! – Reifenherstellern meist deutlich übertroffen. Umgekehrt raten wir besonders von Reifen mit Schneeflocken-Logo speziell aus amerikanischer oder chinesischer Produktion ab, da Hersteller aus diesen Ländern mitunter auch Sommerreifen damit markieren.

2. „Mit Reifenwechsel bis zum Frost oder erstem Schneefall warten“

Moderne, sehr gute Winterreifen bieten auch auf trockenen Straßen bereits bei Temperaturen oberhalb des Gefrierpunktes bzw. unter etwa sieben Grad Celsius erheblich mehr Sicherheit als Sommerreifen. Daher ist es ein Irrglaube, auf den ersten Frost oder gar die ersten Schneeflocken für den saisonalen Wechsel auf Winterreifen warten zu müssen. Als besonders gefährlich kann sich die immer noch verbreitete Meinung erweisen, dass besonders bei vereister Fahrbahn Sommerreifen sicherer seien als Winterreifen: dies ist falsch und kann sich erheblich auf die Sicherheit beim Fahren auswirken!

3. „Reifenwechsel ist so simpel, dass jeder Sommerreifen und Winterreifen umstecken kann“

Auf der Garagenzufahrt, im eigenen Carport, auf einem öffentlichen Stellplatz wie einem Parkplatz oder unter einer Brücke – dies sind beliebte Orte, an denen manche Autobesitzer häufig „mal eben“ die Winterreifen aufziehen, um den Service eines Reifenwechsel im betreffenden Moment kostenfrei selbst zu erledigen. Doch diese Einsparung einer fachmännisch ausgeführten Reifenmontage kann beim Gebrauch des Autos im Winter zu deutlichen Funktionseinschränkungen führen.

Wir verfügen nicht nur über die Routine beim Reifenwechsel, sondern auch profunde Kenntnisse und Umsetzung technischer Details: Beim Ausbleiben von sachgerechtem technischen Auswuchten der Winterreifen können diese bei der Fahrt unrund laufen – umgangssprachlich „schlägt der Reifen“. Dies führt zu ungewollt einseitiger Abnutzung des Reifenprofils und und beeinträchtigt damit die Sicherheit. Daneben können Stoßdämpfer und Fahrwerk des Pkw so dauerhaft in Mitleidenschaft gezogen werden. Die vermeintlich direkte Ersparnis kann sich im Nachgang unfreiwillig in vielfach höhere Folgekosten für Fahrzeugreparatur wandeln.

4. „Jeden Cent sparen – alle Reifenhändler für die billigsten Winterreifen kontaktieren

Gern unterbreiten wir für Eure neuen Winterreifen ein wettbewerbsfähiges Angebot, und dabei gern auch das aktuelle, beste Modell eines bestimmten Reifenherstellers. Wenn Ihr aber dazu auch passenden, neue Leichtmetall-Felgen wünscht oder das erforderliche Auswuchtung der Reifen, damit eine sichere und verschleissfreie Fahrt im gesamten Winter gewährleistet ist, sowie die Einlagerung in der Lagerfläche unseres Reifenfachhandels, dann nehmt gern Kontakt zu uns auf.

Manchmal lohnt der weiteste Weg: Viele Angebote, die wir erstellen, sind für Interessenten, die zwar eine längere Anfahrt auf sich nehmen, dann aber den vollen Service erhalten und sogar ihre Reifen einlagern. Umgekehrt ist dies natürlich nicht immer eine umweltbewusste Vorgehensweise.

Viele unserer Kunden, die nur ‚mal eben einen Satz günstiger Reifen oder ein bestimmtes Testsieger-Modell kaufen wollten, sind aufgrund unserer Felgen- und Reifen-Erfahrung, des besonderen Reifenhändler-Services oder schlichtweg gegenseitiger Sympathie zu geschätzten, langjährigen Stammkunden geworden. Darüber freuen wir uns ebenso, wie über Euch, wenn Ihr zu uns nach Kolbermoor bei Rosenheim kommt!

5. „Zum Reifenwechsel ohne Termin zu einer Werkstatt fahren, um darauf zu warten“

Während der Reifenwechsel-Saison zieht es Autofahrer online zu Tausenden auf die Webseiten von Autohäusern und bekannter Werkstattketten sowie die Portale billiger Reifen-Anbieter, die mit Vertragswerkstätten locken. Häufigsten Versprechen dort ist neben den günstigsten Reifen-Schnäppchen aus Asien eine schnelle, direkte Annahme des Fahrzeugs für den Radwechsel, um darauf warten zu können. Von Kunden, die inzwischen zu uns gewechselt sind, haben wir zuletzt immer häufiger gehört, dass ein Reifenwechsel in vielen Reifenwerkstätten oft mit langen Wartezeiten verbunden ist – Rekord: mehr als zwei Stunden in einem Marken-Autohaus in der Landeshauptstadt München!

Daher vereinbaren wir in der Hochsaison für Wechsel auf Winterreifen ab Ende September bis etwa Anfang Dezember ausschließlich feste Reifenwechsel-Termine für eine verlässlichen Planung, aus Erfahrung und mit dem Wunsch nach höchstmöglicher Kundenzufriedenheit.

Kennt Ihr unseren bequemen Hol- und Bring-Service?  Auf Wunsch holen, wir, wenn Ihr es bei der Bestellung von Winterreifen oder einer Terminvereinbarung zum Reifenwechsel angebt, Euer Fahrzeug von einem frei zugänglichen Stellplatz ab, erledigen als Reifenservices den zuverlässigen Reifenwechsel, erforderliches Auswuchten sowie sachgerechte Einlagerung, je nach Vereinbarung, und stellen Euer Fahrzeug anschließend wieder mit frischen, sicheren Winterreifen an seinen Platz. Unser besonderer Service eignet sich vor allem für Flottenfahrzeuge von Unternehmen – speziell mit Außendienst – und selbstständige Unternehmer, die nicht oder kaum auf ihr Fahrzeug verzichten können, so etwa Architekten, Bauleiter, Rechtsanwälte etc.

6. „Alle Winterreifen sind gleich, daher sind preisgünstige Schnäppchen ideal“

Für jedes Fahrzeug gibt es unterschiedliche, passende Reifen. Doch nicht jeder Winterreifen, der in einem aktuellen Reifentest eines Automobilclubs oder der Redaktion einer Autozeitschrift besonders „empfehlenswert“ oder „vorbildlich“ abgeschnitten hat, eignet sich für jeden Pkw. Näheres regeln die Angaben im Fahrzeugschein. Darin werden auch nachträglich Dimensionen eingetragen, die vom TÜV oder DEKRA per Besuch abgenommen werden und damit zulässig sind. Daher ist es immer sinnvoll, bei einem sachkundigen Reifenhändler nachzufragen, um sich vor dem Kauf neuer Winterreifen beraten zu lassen.

Eine Bestellung neuer, besonders billiger Reifen im Internet ist schnell erledigt, auch die Auswahl eines angebotenen Montagepartners. Doch im Nachgang kann sich dies als wesentlich teurere Überraschung erweisen, wenn falsche Reifen bestellt wurden, bei denen zwar die Dimension passt, aber keine Sicherheit vorhanden ist, ein modernes Reifenprofil fehlt oder auch sich nicht das subjektiv gute Fahrgefühl einstellen mag. Dies gilt übrigens auch bei häufigem Fahren von kurzen Strecken, etwa im Stadtverkehr, da sich diese summieren.

7. „Beim Kauf neuer Winterreifen für längere Nutzung ein Herstellungsdatum wünschen“

Die jährliche Produktion von Winterreifen beginnt bei den Reifenherstellern im Frühjahr. Die Produktionsstätten der großen Reifenhersteller sind weltweit verteilt. So werden Reifenfabrikate von Continental (u.a. Conti, Semperit und Uniroyal) nicht unbedingt in Hannover, Reifen von Goodyear (Dunlop, FuldaGoodyear und Sava) für den europäischen Markt auch außerhalb der USA und von Michelin (u.a. BF Goodrich und Michelin) nicht unbedingt in Frankreich produziert. Neue Winterreifen werden aus der Produktionsstätte im Sommer auf dem schnellsten Weg per Zug bzw. Lkw auf dem europäischen Kontinent oder per Schiff im Container aus Übersee nach Europa transportiert. Daher ist es, auch auf besonderen Wunsch hin, nicht möglich, einen Reifen mit einem bestimmten Wunsch-Produktionsdatum zu beschaffen.

Dafür empfehlen wir, Reifen regelmäßig und immer dann zu erneuern, wenn das Reifenprofil zu gering ist. Dafür gilt eine gesetzlich festgelegte Mindest-Profiltiefe: In Deutschland sind es mindestens 1,6 Millimeter, in Österreich liegt diese bei exakt 4 Millimeter – alles, was darunter liegt, wird als Sommerreifen eingestuft und ist vom 1. November bis 15. April im Folgejahr auf öffentlichen Straßen nicht zugelassen. Besonders bei Nässe auf der Straße entsteht so gefährliches Aquaplaning, da mit geringem Profil nicht so viel Wasser verdrängt werden kann wie bei neuen Reifen mit tieferen Profil-Rillen.

Daneben sollte ein Winterreifen durch einen neuen ersetzt werden, wenn ein bestimmtes Produktionsalter überschritten hat. Wenn der Zeitpunkt der Produktion etwa länger als 6 Jahre (gängige Winterreifen-Empfehlung u.a, des TÜV – hingegen kommuniziert der ADAC ausgesprochen lange 8 Jahre)  zurückliegt, härtet durch allmähliches Verflüchtigen der zugesetzten Weichmacher das Material des Reifens aus und wird spröde. Wenn die Gummimischung eines Reifen nicht mehr elastisch genug ist, kann dies bei kalten Straßenverhältnisse für weniger Haftung bzw. geringe Traktion sowie ungenügend ausreichende Funktionalität der wichtigen Lamellen sorgen.

8. „Eco-Reifen sparen mehr Sprit“

Im Winter verbraucht ein Auto im Betrieb vor allem mehr Kraftstoff wegen der Kälte, wegen eines verstärkten Gebrauchs der Heizung und Gebläse sowie anderer elektrischer Funktionen darunter häufige Nutzung der Scheinwerfer wegen oftmals dunkler Außenumgebung und auch tagsüber aus Sicherheitsgründen, und sowohl elektrische Sitzheizung  als auch Beheizung von Heckscheibe, Waschdüsen und der Außenspiegel. Daneben spielen die Fahrweise, darunter Drehzahlbereich des Motors und Schaltverhalten und ein optimaler Reifendruck, etwa 0,2 bis 0,3 bar über dem empfohlenen Wert des Fahrzeugherstellers, eine maßgebliche Rolle beim Spritverbrauch. Geringer Rollwiderstand und bestimmte Fahreigenschaften eines Winterreifen sind die grundlegenden Produkteigenschaften, welche Reifenhersteller durch die technische Reifenentwicklung beisteuern können. Diese sind auf dem EU-Reifenlabel als gesetzliche Pflicht angegeben, können aber im täglichen Einsatz weit von dieser Norm abweichen.

9. „Es genügt, wenn Reifendruck beim Reifenwechsel geprüft wird“

Eine regelmäßige Kontrolle des Reifendrucks ist wichtig für die Fahrsicherheit und den Kraftstoffverbrauch. Es empfiehlt sich, den Reifendruck mindestens einmal im Monat zu überprüfen, auch wenn das Fahrzeug mit einem elektronisch gesteuerten Reifendruck-Kontrollsystem (RDKS) ausgestattet ist, falls der Neuwagen in Europa hergestellt. Einige Systeme zeigen nicht den genauen Luftdruck an und warnen den Fahrer nur im Extremfall vor Gefahr, beispielsweise bei völligem Druckverlust („platter Reifen“ bzw. „Plattfuß“).

10. „Reifendruck kann jederzeit und überall gemessen werden“

Wer den Druck mit einem Reifendruckluftgerät an der Tankstelle oder mit einem persönlichen Messgerät überprüft, sollte ein paar Regeln beachten, um genaue Ergebnisse zu erhalten.

Die Reifen sollten bei der Reifendruck-Messung so kalt wie möglich sein, also unmittelbar vorher keine lange Fahrt hinter sich haben, da sich heiße Luft im Reifen ausdehnt und der Druck dann beim Messen höher ist als tatsächlich vorhanden. Das gleiche gilt, wenn das Fahrzeug nicht auf einer waagerechten Stelle steht. Durch eine schiefe Ebene erhöht sich einseitig der Reifendruck, wodurch gemessene Ergebnisse ebenfalls abweichen können.

Reifendruck-Kontrollsystem: Vor Sicherheit und Spritsparen erhöhte Verunsicherung

Reifen Jäger Blog RKDS Reifenkontrolldrucksystem Reifendruck Reifentemperatur Bordcomputer DisplayAb 1. November 2014 ist ein Reifendruck-Kontrollsystem (RDKS) serienmäßig Pflicht in allen neu zugelassenen Fahrzeugen, die in der Europäischen Union (EU) verkauft werden. Mit der zunehmenden Verbreitung der RDKS-Technik kommen auf Autobesitzer und Reifenhändler enorme Herausforderungen zu, aber auch auf Kfz-Werkstätten und Fahrzeughändler. Daher haben wir die wichtigsten Informationen über RDKS zusammengestellt und geben Tipps für den Umgang bei Reifenkauf und Reifenmontage.

Dein Auto hat RDKS

„Wie: mein Auto hat einen Sensor, der den Reifendruck misst?“- „Was ist eigentlich dieses RDKS?“ – „Baut Ihr das beim Reifenwechsel ein?“ – Diese und ähnlich lautende Fragen haben wir in den letzten Tagen immer häufiger gehört. Mit Start der Winterreifen-Saison sind Autofahrer zu uns in die Reifenwerkstatt nach Rosenheim gekommen, die erst beim Reifenwechsel von einem Sicherheitssystem für ihre Reifen in ihrem Fahrzeug erfahren haben.

Die Situation ist tatsächlich nicht erstaunlich: Sowohl Automobilhersteller als auch Reifenhersteller haben das Thema – im Fachjargon auf Englisch „Tire Pressure Monitoring System“ (TPMS), bis vor kurzem weitgehend wegen zu geringer Relevanz für die Kommunikation der Produkte vernachlässigt. Zudem war ein Reifendruckkontrollsystem schon bei Fahrzeugen beinahe aller Marken und zumeist deren Modellen in der Oberklasse und Mittelklasse verbaut. Oftmals wurde dies beim Neuwagenkauf nicht ausdrücklich in den Vordergrund gestellt, da die Technik zwar hin und wieder als einzelnes Feature einer Zusatzausstattung erhältlich war, hingegen aber häufiger im Rahmen eines der verbreiteten Pakete als Sonderzubehör, etwa in einem Sicherheitspaket, versteckt verkauft wurde. Auch Automobilclubs und noch später die einschlägigen Medien wie Automagazine haben das Thema, gemessen an der Bedeutung beim Reifenwechsel, erst kurz vor dem Zeitpunkt der Reifendruckkontrollsystem-Pflicht zum Auftakt der Wintersaison aufgegriffen. Dazu schreibt VDO:

  • Die Anforderungen an die Sicherheitsanzeige sind durch die EU-Norm ECE 661/2009 klar definiert:
  • Ein plötzlicher Druckabfall von mehr als 20 % muss innerhalb von zehn Minuten angezeigt werden
  • Ein schleichender Druckverlust muss innerhalb von 60 Minuten angezeigt werde
  • Eine sichere Funktion muss ab einer Geschwindigkeit von 40 km/h bis zur bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugs gewährleistet werden

Gründe für mehr Reifendruck

Die Gründe, warum ein RDKS eingebaut wird, liegen auf der Hand. Ein Großteil der Autofahrer kontrolliert nur (zu) unregelmäßig oder nicht den Luftdruck der Reifen, egal, ob im Sommer oder im Winter und – unbestätigten Zahlen zufolge 80 Prozent – fahren mit zu geringem Luftdruck. Das bedeutet ein unnötiges Sicherheitsrisiko trotz geringen Aufwands, dass jedoch weit verbreitet ist. Daneben hat ein zu niedriger Luftdruck zur Folge, dass sich Kraftstoffverbrauch und Reifenverschleiß erhöhen. Reifen mit zu geringem Luftdruck beeinträchtigen das Fahrverhalten in Kurven und können zudem zu stark erhitzen. Außerdem hat dies Auswirkungen auf den Kraftstoffverbrauch: Bereits 0,2 Bar zu wenig Reifendruck kann zu 10 Prozent kürzerer Lebensdauer der Reifen bei einem Prozent mehr Spritverbrauch sorgen. Genaueres zeigt die Übersicht:

Luftdruck im Reifen Erhöhten Kraftstoffverbrauch Reifenlebensdauer
 0,2 bar zu wenig 1 Prozent mehr 10 bis 15 Prozent kürzer
 0,4 bar zu wenig 2 Prozent mehr 30 Prozent kürzer
 0,6 bar zu wenig 4 Prozent mehr 45 Prozent kürzer

Und noch mehr: Bei korrekten Reifendruck könnte sich der CO2-Ausstoß in Europa um mehr als zehn Millionen Tonnen verringern, hat Continental ermittelt.

– Quelle: VDO via YouTube

Daher hat die EU – für alle Mitgliedsstaaten bindend – entschieden, dass ab 1. November 2014 ein Reifendruckkontrollsystem in jedem Neuwagen eingebaut sein muss. Der Sinn ist einfach, die Verfügbarkeit im eigenen Auto oft unbekannt und die Funktionsweise komplex: Das System muss den Fahrer warnen, wenn einer der Reifen Luft verliert. Dabei ist es egal, ob ein Reifenschaden vorliegt oder ein Ventil defekt ist. Letzteres führt häufig zu einem schleichenden Verlust an Luft, der Reifendruck sinkt oft unmerklich, bis eine unfallträchtige Situation eintreten kann. Daneben ist vorgesehen, dass das RDKS warnt, wenn alle vier Räder über einen längeren Zeitraum insgesamt 20 Prozent gegenüber dem vorgeschriebenen bzw. ursprünglich aufgebauten Luftdruck verlieren. Dabei darf das RKDS nicht deaktivierbar bzw. vom Fahrer abschaltbar sein und es muss bei der nächsten Hauptuntersuchung funktionieren.

Zwei RDKS-Systeme für Sicherheit

Direkt messende Systeme –

Die direkte Messung des aktuellen Luftdrucks erfolgt durch Sensoren in den Reifen. Diese sind an den Ventilen angebracht, welche an der Innenseite der Felgen mit einen Luftdrucksensor und Technik zur drahtlosen Übertragung (Niederfrequenzantennen) an den Bordcomputer ausgerüstet sind. Die entsprechenden Informationen über den herrschenden Luftdruck werden während der Fahrt übermittelt und können auf einem Display der Bordinstrumente angezeigt werden. Für Winterreifen mit eigenen Alufelgen benötigt ein Fahrzeug jeweils eigene Sensoren. Dieses System informiert genau, da meistens Details zu jedem Reifen angezeigt werden und es kann in der Regel für das Auto nachgerüstet werden. Daneben können je nach Fahrzeug-Ausstattung auch Informationen über die Temperatur und Reifenposition, einen Druckverlust im bei stehendem Fahrzeug sowie ggf. Informationen über das Ersatzrad angezeigt werden (das Reserverad muss nicht mit einem Sensor ausgestattet sein). Dabei erkennen direkt messende Systeme einen Druckverlust in der Regel am schnellsten und warnen Euch, falls alle Räder einen zu geringen Luftdruck aufweisen. Daher empfiehlt es sich, einen Blick in Euer Auto-Bordbuch zu werfen, denn es gibt Fahrzeugtypen mit beiden Systemen parallel auf dem Markt. So können sich Winterreifen-Schnäppchen nach der Montage als teurer Kauf herausstellen, wenn die Sensoren nachgerüstet werden müssen. Wir empfehlen, bei der Montage neuer Reifen einen alten Sensor zu erneuern, da die Lebensdauer der Batterie sich nicht bestimmen und sich austauschen lässt.

Indirekt messende Systeme –

Reifen Jäger Blog RKDS Reifenkontrolldrucksystem Bordcomputer DisplayHier messen Sensoren, die im Fahrzeug eingebaut sind, den unterschiedlichen Luftdruck der einzelnen Reifen. Zu geringer Luftdruck in einem Reifen bedeutet, dass dessen Abrollumfang geringer wird. Dies bewirkt, das sich das betroffene Rad bei strikt geradem Fahrtverlauf schneller dreht als als die übrigen mit korrektem Reifendruck. Diese Intoleranz erfassen die Sensoren des Antiblockiersystems (ABS) und geben die Daten für die Ausgabe einer entsprechenden Information an den Auto-Bordcomputer weiter – allerdings kann dies im einfachen Fall ohne Hinweis auf den betroffenen Reifen geschehen. Daneben hat jede Rad/Reifen-Kombination eine bestimmte Art von Schwingung. Wenn der Reifendruck nun sinkt, verändern sich die jeweiligen Schwingungsmuster-Frequenzen. Nach Analyse dieser Informationen und der eines möglichen Druckverlustes durch den Bordcomputer kann auf dem Display ein betroffenes Rad – oder entsprechend weitere – angezeigt werden. Es entstehen hierfür zwar keine weiteren Kosten, doch sie sind trotz Integration ins Fahrzeug aufwändiger zu betreiben und ungenauer als direkt messende Systeme. Das System kann nur während der Fahrt mögliche Fehler messen. Bei jeder Veränderung des Reifendrucks, auch hoher Beladung, etwa bei Reisen mit mehreren Personen und bei jedem Reifenwechsel muss das System meist neu eingestellt werden.

Wenn Euch das RDKS warnt

 Wenn auf dem Anzeige RDKS-Warnung erscheint, empfehlen wir, umgehend eine optische Überprüfung der Reifen vorzunehmen. Daneben sollte auch der Luftdruck der Reifen kontrolliert werden – das geht entweder an der nächsten Tankstelle mit Druckluftgerät oder bei uns in der Reifenwerkstatt. Wenn dann tatsächlich ein Reifen defekt sein sollte, pumpt den Reifen maximal auf. Die Information darüber, wie viel Reifendruck der Fahrzeughersteller empfiehlt, befindet sich in der Regel auf dem Aufkleber an der Innenseite der Tankklappe und immer in der Betriebsanleitung Eures Autos. Wenn der Reifen allerdings komplett platt ist, fahrt auf keinen Fall weiter! Bei weiteren Fahrten ohne ausreichend Luftdruck im Reifen können Reifen und Felge beschädigt werden, besonders auf dem harten Untergrund der Straße. Im Notfall wechselt den Reifen und steckt ein vorhandenes Ersatzrad oder Notrad auf. Von der Verwendung solcher Express-Lösungen diverser Reifendichtmittel raten wir ab, da es nicht ausreichend für Fahrsicherheit sorgt, den beschriebenen Sensor beschädigen und die Felge so verunreinigen kann, dass beim Wechsel des defekten Reifens die Spezialmaschinen in der Werkstatt beschädigt werden können.

Die Betriebsgenehmigung für Euer Auto ist nur gültig, wenn das RDKS funktioniert! Wenn Ihr also ein Fahrzeug mit RDKS habt, lasst die Reifen in einer Reifenwerkstatt wechseln. Bitte wendet Euch gern an uns, wenn Ihr Fragen zu den Themen Reifendruck und Aspekten des Reifendruck-Kontrollsystems in Eurem Auto habt. Wir helfen Euch auch schnell und unkompliziert bei der Bestellung eines neuen Reifen mit optimalem Luftdruck!

Für Laufruhe und Sicherheit: Auswuchten von Sommerreifen gehört zum Reifenwechsel!

Reifen AuswuchtenUrlaubsreisen mit dem Auto bedeuten für die Fahrer oft eine vergleichsweise intensive Erfahrung mit ihrem Fahrzeug, Im Vergleich zum Alltag, vor allem angesichts kürzerer Fahrten zur Arbeitsstätte oder Einkauf, fallen bei Autoreisen besonders Abweichungen im Lenkverhalten, sprich Handling, unterschiedliche Motorgeräusche, nicht nur während der Schaltvorgänge, sowie Ungleichmäßigkeiten beim Beschleunigen und Bremsen auf. Reifenbedingte Unregelmäßigkeiten sollten daher bereits zu Saisonbeginn von der Reifenwerkstatt überprüft und ausgeglichen werden. 

Gerade der momentane Zeitraum kurz vor oder nach Ostern ist für die meisten Autofahrer die Gelegenheit, auf Sommerreifen zu wechseln. Neben der Überprüfung von eventuellem Reifenverschleiss und ausreichender Reifenprofil sollte im Rahmen des Reifenwechsels auch ein fachgerechtes Auswuchten auf dem Programm stehen. Denn Reifen, ganz gleich, ob neue Sommerreifen oder bereits eingefahrene, zeigen „Unwuchten“, also unrundes Fahrverhalten. Entweder kleine Ungleichmäßigkeiten im Zuge der Reifenproduktion oder gebrauchsbedingte Schläge gegen den Reifen können dafür verantwortlich sein, etwa das abrupte Fahren gegen oder über Fahrbahnbegrenzungen oder schlechte Straßenverhältnisse wie Dellen und Löcher in der Fahrbahn. Aber nicht immer lassen sich Unwuchten beim Fahren gleich feststellen.

Im Rahmen des Reifenwechsels werden die eingelagerten oder neuen Sommerreifen im Idealfall während der Montage darauf überprüft, ob kleine und große Unterschiede von Schwerpunkte ausgeglichen werden. Aufgrund von Ungleichgewichten am Rad-Reifen-System durch ungleichmäßige Verteilung der Massen muss ein auf Alufelgemontierter Reifen ausgewuchtet werden, indem kleine Metallgewichte an Stellen der Felge angebracht werden, die ein sachkundiger Reifenmonteuer zuvor mittels einer Wuchtmaschine genau ermitteln kann. Der technische Vorgang des fachgerechten Auswuchtens kann für einen wesentlich geringeren Reifenverschleiß sorgen und somit die Lebensdauer verlängern. Gleichzeitig wird die Sicherheit der aufgezogenen Sommerreifen um ein hohes Maß verbessert.

Schon kleine Ungleichheiten können während der Fahrt  für eine unregelmäßige Auflage der Reifen auf der Fahrbahn sorgen. Folge sind unerwünschter, ungleichmäßiger Abrieb der Reifen in Bezug auf das Reifenprofil. Der unregelmäßige Lauf hat aber nicht nur Auswirkungen auf die Sommerreifen, sondern auch beide Achsen, die Aufhängung und die Lenkung, daneben Radlager und Stoßdämpfer – das gesamte Fahrwerk des Autos kann so in Mitleidenschaft gezogen werden.

Unsere Empfehlung

Reifen auswuchten ist fester Bestandteil eines optimalen Reifenwechsels. Im Rahmen der fachgerechten Reifenmontage überprüfen wir grundsätzlich alle Sommerreifen und wuchten diese bei Bedarf aus. Ein Verzicht – auf Kundenwunsch hin – bedeutet immer ein nicht kalkulierbares Risiko in Sachen Fahrsicherheit und damit ein unnötiges Risiko.

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